Abo 81333 wap.handysms.com, loveo.de, derreichesack.de: Google löscht Links zu Forum
Wer Probleme mit der teuren Nummer 81333, einem Abo, dem Dienst wap.handysms.com, loveo.de oder der Seite derreichesack.de hat, wird bei einer Google-Suche künftig einen Treffer weniger finden: Nach dem Urteil des Europäischen Gerichtshofs zum „Recht auf Vergessen“ hat Google Links zu unserem Diskussionsforum gelöscht.
Mindmatics AG, NCN-NetConsulting GmbH ( ncn.at), MES Advertising Ges.m.b.H., DIGITAL VIRGO, und LuxGSM. Dazu die Kurzwahlnummern 81333, 67899 und 67878: Diese Firmen und Nummern waren in den vergangenen zwei Jahren immer wieder Thema in unserem Forum, wenn es um fragwürdige Geschäftsmodelle per Abo, SMS und Handy ging. Umso ärgerlicher: Interessierte Verbraucher werden diese Informationen künftig bei Google womöglich nicht mehr finden.
Im Mai 2014 hatte der Europäische Gerichtshof (EuGH) entschieden, dass Google unter bestimmten Umständen Links auf personenbezogene Daten oder Artikel im Internet löschen muss. Das sei vor allem dann der Fall, wenn die verlinkten Informationen sehr alt und für die Gegenwart nicht mehr relevant sind, so die Richter.
Mit dem Urteil wollten die Richter sicherstellen, dass Menschen nicht ihr Leben lang mit eigentlich schon veralteten und nicht mehr zutreffenden Informationen in Verbindung gebracht werden – etwa mit einer Insolvenz vor vielen Jahren, die schon längst erledigt ist. Kritiker befürchteten schon damals, dass auch Abzocker und Geschäftsleute mit umstrittenen Geschäftsmodellen das EuGH-Urteil nutzen würden, um ihre Weste weiß zu waschen, und wichtige Informationen für Verbraucher bei Google verschwinden zu lassen.
Genau das ist jetzt der Fall. Denn das „Recht auf Vergessen“ hat das Forum von Computerbetrug.de getroffen. „Aufgrund eines Antrags gemäß europäischem Datenschutzrecht wird mindestens eine Seite Ihrer Website bei Suchanfragen zu bestimmten Namen oder anderen personenbezogenen Daten nicht mehr in unseren Suchergebnissen angezeigt“, teilte Google uns am Wochenende mit. Konkret gehe es um eine Diskussion in unserem Forum zum Thema Kurzwahlnummer 81333. In diesem Thread beschwerten sich mehrere Verbraucher, dass sie über die Nummer 81333 SMS aufs Handy bekommen hatten. „Hol dir den neusten Handyfun! Vorteil 3 Downloads nach Wahl zum Spartarif von nur EUR 3,99/Woche! Mehr? wap.handysms.com“, habe es darin heißen.
Betroffene der Masche diskutieren in diesem Thread auch, wie sie aus dem Abo dieses Dienstes wieder herauskommen könnten. Es waren hilfreiche Debatten. Doch genau das war offensichtlich jemandem ein Dorn im Auge. Dem- oder Derjenigen passte es nicht, dass Verbraucher bei der Suche nach der Kurzwahlnummer 81333 umgehend von Google zu uns verwiesen wurden, wo sie Tipps und Hilfe zum Abo und der Kündigung dieses teuren Dienstes bekamen. Der Unbekannte beschwerte sich bei Google, bat um Löschung des Links in den Google-Ergebnislisten – und hatte offensichtlich Erfolg.
81333: Debatten über Mindmatics AG, NCN-NetConsulting GmbH), MES Advertising Ges.m.b.H., DIGITAL VIRGO, und LuxGSM
Wer genau hier Verbraucherhilfe verhindern wollte, ist nicht bekannt. Auch ist nicht klar, welche Suchanfragen der Unbekannte konkret verhindern wollte. „Aus datenschutzrechtlichen Gründen können wir Ihnen leider nicht mitteilen, um welche Suchanfragen es im Einzelnen geht“, teilte uns Google mit.
Genannt wurden in dem Diskussionsstrang unter anderem die Firmen Mindmatics AG, NCN-NetConsulting GmbH ( ncn.at), MES Advertising Ges.m.b.H., DIGITAL VIRGO, und LuxGSM. Debattiert wurde auch über Dienste über die Kurzwahlnummern 67899 und 67878.
Beschwerden auch zu loveo.de und derreichesack.de
Nur wenige Tage später erhielten wir dann Nachricht, dass Google auch den Link zu einer Forendiskussion über die Seiten loveo.de und derreichesack.de gelöscht habe. Ersteres ist eine Dating-Plattform. Verbraucher beschweten sich im Forum darüber, dass auf loveo.de, betrieben von einer Firma in 32130 Enger, mit einer kostenlosen Anmeldung geworden worden sei, die sich dann aber in ein kostenpflichtiges Abo verwandelt habe. Auf der Seite derreichesack.de wird behauptet, man könne nebenberuflich bis zu 180 Euro am Tag verdienen. Um zu erfahren wie, muss man jedoch ebenfalls einen teuren Dienst in Anspruch nehmen.
In beiden Fällen ist also genau das passiert, was Kritiker immer befürchtet hatten: Der Datenschutz, so wichtig und berechtigt er ist, schützt hier leider ein Geschäftsmodell und Firmen, die Verbrauchern ganz offensichtlich massive Probleme bereiten.