Umfrage: Jeder Vierte Opfer unerwünschter Dialer
Jeder vierte deutsche Internet-Nutzer hatte in den letzten zwölf Monaten ein Problem mit einem unerwünschten Dialer auf seinem Rechner. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage der Hamburger FeldTeam GmbH. Jeder Dritte der Betroffenen erlitt durch die ungewollte Einwahl auch einen finanziellen Schaden – in Einzelfällen bis zu 1000 Euro.
Die Studie des Hamburger Unternehmens basiert auf einer bundesweiten Befragung unter 1.054 Personen im Alter von 18 bis 49 Jahren, die im Februar 2004 über das Umfrageportal www.meinungspool.de im Internet erhoben wurde. Gefragt wurde dabei ganz konkret nach unangenehmen Dialer-Erfahrungen, also nicht nach der bewussten Nutzung von Einwählprogrammen. „Hatten Sie in den letzten zwölf Monaten schon einmal Probleme mit einem Dialer, der ohne Zustimmung auf Ihrem Rechner installiert worden ist?“, lautete die Frage. Und jeder Vierte (25 Prozent) antwortete darauf mit „Ja“. Acht Prozent der Befragten hatten schon weiter zurückliegend Probleme mit einem unerwünschten Einwählprogramm, knapp 58 Prozent blieben bislang von Schwierigkeiten mit Dialern verschont. Nur zwei Prozent der Befragten hatten noch nie etwas von Dialern gehört.
Der Umfrage zufolge surfen Frauen möglicherweise etwas aufgeweckter durch das World Wide Web. Nur jede fünfte Frau (20 Prozent) hatte in den letzten zwölf Monaten einen unerwünschten Gast auf ihrem Rechner. „Vielleicht halten sich Männer, von denen immerhin 28,7 Prozent der Befragten schon betroffen waren, aber auch eher auf den gefährdeten Seiten im Internet auf“, meinte Marcus Müller, Leiter der Internet-Abteilung bei der FeldTeam GmbH.
Jedem dritten (31,3 Prozent) Opfer eines unerwünschten Dialers auf dem Rechner sind auch Kosten für eine Einwahl in Rechnung gestellt worden. So beklagt fast die Hälfte der betroffenen Personen (43,6 Prozent) einen Schaden von bis zu 50 Euro. Der anderen Hälfte (52,6 Prozent) sind sogar Kosten zwischen 50 und 500 Euro entstanden. Zwei der Befragten gaben an, ihnen seien Kosten bis zu 1000 Euro in Rechnung gestellt worden. Gut drei Viertel der Rechnungsempfänger (73,6 Prozent) haben die entstandenen Dialer-Gebühren auch tatsächlich bezahlt. Ob die anderen die Zahlung bisher verweigern, sich im Rechtsstreit mit den Netzbetreibern befinden, oder aus anderen Gründen nicht bezahlen mussten, geht aus der Umfrage nicht hervor.
Rückschlüsse auf die tatsächliche Zahl der Dialer-Opfer in Deutschland oder gar die Höhe des durch unerwünschte Einwahlen verursachten Schadens können aus der Umfrage freilich nur bedingt gezogen werden. „Die Befragung erhebt den Anspruch, repräsentativ für die Online-Bevölkerung Deutschlands zu sein“, sagte Müller gegenüber Dialerschutz.de. „Das von uns verwendete Verfahren erlaubt in unseren Augen Rückschlüsse auf Merkmalsverteilungen in der Grundgesamtheit; von einer Hochrechenbarkeit würden wir aber nicht sprechen.“ Müller kündigte an, die Dialer-Thematik weiter „aufmerksam“ zu verfolgen.