Handy Payment: Auch T-Mobile erstattet strittige Gelder
Der Versuch diverser Anbieter, mit Abonnements per Handypayment das schnelle Geld zu machen, ist wohl endgültig gescheitert. Nach dem Mobilfunkbetreiber O2 hat jetzt auch T-Mobile angekündigt, seinen Kunden im Fall strittiger Handypayment-Abrechnungen das Geld zurückzuerstatten. Und auch E-Plus sagte zu, Kunden bei der Rückforderung des Geldes zu unterstützen. Die Zugänge zu den umstrittenen Seiten seien inzwischen gesperrt.
Vor gut drei Monaten waren viele Betreiber von Internetseiten auf die Bezahlung per Mobiltelefon umgestiegen, um ihre Inhalte zu verkaufen. Der Grund: Mitte Juni traten für 0900-Dialer in Deutschland strengere Vorgaben in Kraft. Demnach müssen potenzielle Kunden jetzt klar und deutlich über die anfallenden Kosten der Einwahl informiert werden. Statt die nun verbraucherfreundlichen Dialer einzusetzen, wechselten viele einschlägige Anbieter sofort auf Handypayment um – und drehten Kunden fortan teure Abonnements an. Verbraucherschützer und auch die Politik reagierten schnell – und auch die Mobilfunker, die die oft strittigen Gebühren mit der Handyrechnung kassierten: Vor wenigen Tagen sagte als erster O2 zu, man werde den betroffenen 8 000 Kunden Beträge zwischen wenigen Euro und maximal rund 200 Euro über die Mobilfunkrechnungen gut schreiben. Jetzt zog Mobilfunkanbieter T-Mobile nach. Er garantiert den Kunden mit strittigen Abrechnungen nach eigenen Angaben die Rückerstattung der Kosten. Dies gelte auch für Kunden, die sich noch nicht beschwert hätten, sagte eine Sprecherin in Bonn gegenüber den Medien. Der Zugang für die Zahlung per Handy auf den entsprechenden Internetseiten sei gesperrt worden. Es seien einige wenige hundert allgemeine Rechnungsbeschwerden eingegangen. Nach einem Bericht des ARD-Wirtschaftsmagazins Plusminus waren mehr als 20 000 Kunden betroffen.
Auch bei E-Plus gab es nach den Angaben Fälle von strittigen Abrechnungen für Internet-Services. Man habe jedoch gleich nach Bekanntwerden der Fälle den Zwischenanbietern vertraglich pauschal untersagt, solche Dienste anzubieten, teilte Sprecher Jörg-Carsten Müller auf Anfrage von teltarif.de mit. Zuvor sei es zu einigen wenigen Fällen gekommen. Künftig könnten die E-Plus Handynummern nicht mehr für diese Dienste benutzt werden. Man unterstütze die Kunden, das Geld zurückzubekommen. Die Schadenssumme im Einzelfall habe zehn bis 200 Euro betragen. Zahlen über die Zahl der betroffenen Kunden nannte das Unternehmen nicht. Wie die einschlägigen Webseitenbetreiber nun weiter vorgehen, bleibt offen. Zumindest auf einigen Seiten wird derzeit zwar weiterhin die Abrechnung über Handy Payment angeboten, allerdings nicht in Form von Abonnements. Auf anderen Seiten sind das Lastschriftverfahren oder auch wieder 0900-Dialer im Einsatz. Ob dies so bleibt, kann derzeit nicht abgeschätzt werden.
Update 16. Oktober 2005 Inzwischen haben auch E-Plus und Vodafone erklärt, betroffenen Kunden ihr Geld zurückzuerstatten. Ein Vodafone-Sprecher sagte gegenüber dem Magazin „Focus“, Kunden sollten einfach die Vodafone-Hotline anrufen um eine Gutschrift zu beantragen, wenn sie auf ein teures Abonnement via Handy Payment hereingefallen sind.