Fax-Betrug mit 0900-Nummern: Drahtzieher sitzt in Haft
Nach der bundesweiten Betrugswelle mit teuren 0900-Faxen meldet jetzt auch die Polizei einen Erfolg. Der mutmaßliche Drahtzieher der kriminellen Aktion sitzt hinter Gittern. Nach Angaben des Polizeipräsidiums Osthessen wurde gegen den Mann Haftbefehl erlassen. Auch sein ungarischer Mittelmann sei gefasst worden, wurde jedoch später wieder auf freien Fuß gesetzt.
Ende vergangener Woche hatten die beiden Männer mit ihren kriminellen Treiben begonnen. Per Fax baten sie unter dem Firmennamen „Hunold & Naum“ unzählige Unternehmen und Hotels in Deutschland um die Ausstellung von Geschenkgutscheinen zum Valentinstag oder um die Buchung von Hotelzimmern. Bestätigen sollten die angeschriebenen Firmen den Auftrag per Fax – über eine 09005-Nummer. Dass die Anwahl dieser Premium-Nummer mit mindestens 29,83 Euro zu Buche schlug, verschwieg die angebliche Transportfirma allerdings. Viele Firmen fielen so auf den Betrugsversuch herein. Die Polizei ging in ersten Schätzungen davon aus, dass die Täter mit ihrer Masche bis zu 400.000 Euro erbeutet hätten – wenn sie denn Erfolg gehabt hätten.
Tatsächlich waren die Behörden schneller. Schon am Valentinstag ordnete die Bundesnetzagentur nach Beschwerden die Abschaltung der Nummer an und verbot außerdem Rechnungslegung und Inkasso für die betroffenen 0900-Nummern. Damit war die Gefahr finanzieller Schäden für die Opfer schon gebannt (wir berichteten). Doch auch die Fahndung der Polizei war erfolgreich. Sowohl der mutmaßliche Drahtzieher aus dem Kreis Rosenheim und sein ungarischer Mittelsmann gingen den Fahndern ins Netz. Gegen den Haupttäter wurde mittlerweile auch Haftbefehl erlassen. Das Alter des Beschuldigten gab die Polizei mit 25 Jahren an. Medien hatten das Alter zunächst mit 39 Jahren angegeben.
Wer auf die Masche der Männer hereingefallen ist und ein Fax über die teure Nummer geschickt hat, soll sich auch weiterhin mit seiner örtlichen Polizei in Verbindung setzen.