mega-downloads.net: Anmeldung soll 192 Euro kosten
Die Suche nach kostenlosen Programmen im Internet kann richtig teuer werden. Viele Treffer in den Suchmaschinen führen derzeit nämlich auf die Seite mega-downloads.net. Dort will man nach der Anmeldung Geld haben – satte 192 Euro für zumindest fragwürdige Leistungen.
Auf der Seite mega-downloads.net, so scheint es auf den ersten Blick, werden allerhand Programme angeboten. Ob „Hijack This“, „VLC media player“, „WinRAR“, „ICQ“, „TuneUp Utilities“ oder „Open Office“: dutzende – meist kostenlose – Tools werden auf der Seite kurz vorgestellt. Immer folgt der Programm-Beschreibung ein dicker Link mit der Bezeichnung „Runterladen“.
Der Link mit Namen „Runterladen“ führt allerdings nicht etwa zum Download des Programms, sondern zu einer Anmeldemaske, in der man seine Daten eintragen soll.
Wer das macht, landet in der Falle. Denn im Fließtext neben dieser Anmeldemaske heißt es, dass man damit ein „Abo zum Preis von 8 Euro monatlich bei einer Laufzeit von 24 Monaten“ abschließe. So etwa hier im Fall OpenOffice:
Was es für die 192 Euro geben soll, bleibt dabei unklar. „Nach der Anmeldung können Sie Programme und Tools über das Mega-Downloads Archiv downloaden„, heißt es auf der Seite. Nur einen Absatz später ist die Rede dagegen von „redaktionell aufbereiteten Inhalten„.
Klar ist nur eines: Die meisten der auf mega-downloads.net beworbenen Programme gibt es auf anderen Seiten völlig kostenlos und ohne Anmeldung. Redaktionelle Beschreibungen und Bewertungen inklusive. Und ganz bestimmt, ohne dafür 192 Euro dafür zahlen zu müssen.
Verbraucher fallen aus allen Wolken
Trotzdem scheint die Masche der Seitenbetreiber zu funktionieren. Seit vielen Monaten häufen sich bei Verbraucherschützern die Beschwerden über mega-downloads.net, deren Betreiber sich in einer Freihandelszone in den Vereinigten Arabischen Emiraten und hinter einem Postfach in Wien verstecken. Viele Verbraucher fallen aus allen Wolken, wenn sie plötzlich Rechnungen oder Mahnungen der Blue Byte FZE erhalten – obwohl sie doch ausdrücklich nach kostenlosen Programmen gesucht hatten.
Immerhin: Wer die Zahlung verweigert, weil er sich getäuscht oder betrogen fühlt, muss offensichtlich keine Konsequenzen befürchten. Zumindest ist bis heute kein Fall bekannt, in dem die österreichisch-arabische Betreiberfirma ihre „Forderungen“ gerichtlich oder per Mahnbescheid durchgesetzt hätte. In einem uns vorliegenden Fall verzichtete die Firma widerspruchslos, als ein Betroffener seinen Anwalt einschaltete.
Verbraucherzentralen helfen Betroffenen
Der Trick, mit fremden – und eigentlich kostenlosen – Programmen Kasse zu machen, ist nicht ganz neu. Bereits zu Zeiten der 0190-Dialer arbeiteten Abzocker mit dieser Masche.
Wer sich von Seiten wie mega-downloads.net getäuscht fühlt, sollte sich gegen Rechnungen oder Mahnungen zur Wehr setzen. Dabei helfen unter anderem die Verbraucherzentralen.