Warnung: Üble Abzocke mit 0137-Nummern in Anzeigen (Update)
Wer derzeit in Zeitungen und im Internet nach einem neuen Job sucht, sollte äußerst vorsichtig sein. Abzocker sind in den Stellenmärkten mit 0137 und 01805-Nummern aktiv.
Der oder die Täter schalten seit einigen Wochen in Zeitungen und Internet-Börsen quer durch das Bundesgebiet Stellenanzeigen. In diesen bieten sie lukrative Jobs an – und verweisen dabei auf eine 0137-Nummern, dier man anrufen solle, und eine 01805-Nummer, an die man ein Fax senden könne.
Der Haken dabei: Der Anruf auf die 0137-Nummer kostet einen Euro/Anruf. Und durchgestellt wird man offenbar nie: „Leider sind derzeit alle Mitarbeiter im Gespräch“, hieß es in mehreren Anrufversuchen von Computerbetrug.de. Zudem ist in den „Stellenanzeigen“ keinerlei Kostenhinweis zu sehen – wie er eigentlich vorgeschrieben wäre.
Die in den Anzeigen immer wieder genannte Nummer 01377995007 (0137-7995007) ist laut Bundesnetzagentur einer Firma Yellow Access Operating Services AG mit Sitz in Zürich in der Schweiz zugeteilt. Auffällig: Exakt jene Firma wurde bereits im Sommer 2006 im Zusammenhang mit Lockanrufen über 0137-Nummern auffällig. Damals hatten zig-tausende Verbraucher in Deutschland Kurz-Anrufe erhalten, wobei die 0137-Nummer der AG im Telefon-Display eingeblendet wurde. Wenn Opfer die Nummer im Glauben an einen verpassten, ernsthaften Anruf anwählten, klingelten bei den schweizerischen Abzockern die Kasse.
Jetzt nehmen die mutmaßlichen Betrüger ganz offensichtlich einen neuen Anlauf, um arglose Menschen – in diesem Fall ausgerechnet auch noch Arbeitssuchende – skrupellos um ihr Geld zu bringen.
Wer in seiner Zeitung eine solche Anzeige sieht, sollte sich umgehend bei der zuständigen Zeitung/Anzeigenabteilung melden und den Fall melden. Gleiches gilt für betrügerische Anzeigen im Internet. Zugleich sollte umgehend die Bundesnetzagentur informiert werden (Mail: rufnummernmissbrauch(at)bnetza(dot)de). Die Agentur sollte dabei aufgefordert werden, die Nummer zu sperren und ein rückwirkendes Rechnungslegungs- und Inkasssoverbot zu verhängen. Denn nur, wenn die Täter kein Geld sehen, kann der Sumpf ausgetrocknet werden.
Update vom 5. August 2008
Wir haben den Fall der zuständigen Bundesnetzagentur gemeldet und die Behörde aufgefordert, die Nummer 01377995007 wegen Missbrauchs zu sperren sowie ein rückwirkendes Rechnungslegungs- und Inkassoverbot zu verhängen. Gleichzeitig haben wir die Netzagentur aufgefordert, den Fall wegen Verdachts des gewerbsmäßigen Betrugs der Staatsanwaltschaft vorzulegen, wie es § 67 (4) TKG vorsieht. Die Behörde hat uns am 4. August mitgeteilt, dass die Ermittlungen bei der BNetzA laufen und uns ein entsprechendes Aktenzeichen bestätigt.