mega-downloads.net: Polizei warnt vor Bezahlung
Mega-downloads.net ist jetzt zum Fall für die Polizei geworden. Heilbronner Fahnder warnen dringend davor, Rechnungen für die Nutzung der Seite zu bezahlen. Derartigen Rechnungen oder Mahnungen sollte stattdessen mit einem Musterbrief widersprochen werden.
Die Seite mega-downloads.net sorgt schon seit vielen Monaten für massive Beschwerden. Die Betreiber dieser Seite platzieren im Internet mehr oder weniger deutlich Werbeanzeigen, um Opfer auf ihre Seiten zu locken. Wenn jemand etwa über Google nach kostenlosen Programmen sucht, landet er so möglicherweise bei mega-downloads.net. Auf der Seite werden ihm – vom Hersteller kostenlos verbreitete – Programme versprochen. Vor dem Download müsse man sich aber mit persönlichen Daten wie Name, Adresse und Mailadresse anmelden.
Was dabei oft übersehen wird: Im Fließtext versteckt heißt es bei mega-downloads.net, dass man mit der Anmeldung einen Vertrag über zwei Jahre abschließe und dabei 96 Euro pro Jahr fällig würden. Auf Deutsch: Mit der Weiterverbreitung von eigentlich kostenlosen Programmen Dritter wollen die Drahtzieher der Seite mega-downloads.net sauber abkassieren.
Hinzu kommt, dass die Täter mit verschiedenen Internetseiten arbeiten. Wer über eine Werbeanzeige auf die Seite mega-downloads.net geführt wird, sieht also unter Umständen eine andere Seite – und Preisangabe – als jemand, der direkt die Adresse www.mega-downloads.net aufruft.
Den deutschen Verbraucherzentralen liegen inzwischen tausende Beschwerden über die Abzockereien von mega-downloads vor. Doch auch die Polizei befasst sich mit dem Schmu. So etwa die Polizeidirektion Heilbronn. Sie warnte jetzt eindringlich davor, sich auf der Seite anzumelden. „Laden Sie keine Software über eine kostenpflichtige Website wie z.B. „mega-downloads.net“ herunter. Die dort angebotenen kostenlosen Programme können vom jeweiligen Hersteller ohne Vertragsbindung bezogen werden“, so die Fahnder. Aber auch für Opfer hält die Polizei einen klaren und deutlichen Rat bereit: „Bezahlen Sie zunächst einmal weder eine Rechnung für die Mitgliedschaft noch Mahnbeträge von Inkassounternehmen.“
Die Heilbronner Fahnder weisen darauf hin, dass gegen die Drahtzieher der Seite mega-downloads.net bereits ermittelt werde. „Gegen die verantwortliche Firma mit Sitz in Österreich wurde ein Ermittlungsverfahren eingeleitet“, so die Polizei. Zivilrechtlich, so die Polizei, könnten sich Verbraucher gegen die unberechtigten Forderungen der Abzocker mit einem Musterbrief wehren.