DDoS-Attacke: Nächster Angriff auf Verbraucherportal
DDoS-Attacke, die Nächste: Unbekannte Täter haben heute die Seite Antispam.de angegriffen. Damit setzt sich die aktuelle Serie von Angriffen auf Verbraucherschutzportale im Internet fort.
Es war am heutigen Sonntagmittag, als der Angriff begann. Plötzlich begannen etliche Computer in mehreren Ländern, die Seite antispam.de gleichzeitig mit Datenabfragen zu überfluten. Die Welle war so stark, dass die Seite für normale Hilfesuchende zunächst nicht mehr erreichbar war. „Momentan sieht es noch nach einem Testlauf aus, wir gehen aber davon aus, dass sich die Angriffe gegen Antispam.de in den nächsten Stunden verstärken“, so die Betreiber der Verbraucherschutzseite in einer Mitteilung.
DDoS-Angriffe sind eine gängige Methode Krimineller, missliebige Webseiten anzugreifen. Die Täter kapern – etwa über eingeschmuggelte Trojaner – zunächst einmal eine größere Zahl von fremden Computern. Dann befehlen sie den ferngesteuerten Rechnern, einen Zielcomputer gleichzeitig mit Datenabfragen zu überfluteten. Die Folge: Der angegriffene Rechner bricht unter der Last zusammen, die auf ihm gespeicherte Internetseite lässt sich nicht mehr aufrufen.
Der Angriff auf antispam.de kommt nicht ganz aus heiterem Himmel. Der Verein, der sich mit Themen wie Spam, Abofallen im Internet und dubiosen Kaffeefahrten befasst, war in der Vergangenheit schon öfter Opfer von DDoS-Attacken – ähnlich wie unser Portal Computerbetrug.de. Kurioserweise starteten die Täter ihre Attacken auch mehrfach kurz vor Weihnachten – so wie eben dieses Jahr auch.
Im aktuellen Fall waren dem Angriff auf antispam.de zudem Attacken auf andere Verbraucherschutzseiten vorausgegangen. In den vergangenen Tagen mussten sich so unter anderem antiabzocke.net, abzocknews.de, nicht-abzocken.eu, adressbuchbetrug.info und rotglut.org gegen Computerkriminelle wehren und waren teilweise mehrere Tage lang nicht erreichbar.
Ob alle Angriffe auf den oder die gleichen Täter zurückzuführen sind, ist derzeit noch unklar. Im Interview mit netzwelt.de hatte Adrian Fuchs, Betreiber von abzocknews.de, kürzlich vermutet, hinter den DDoS-Attacken könnten Betreiber von Abofallen im Internet stecken.
Die Betreiber von antispam.de jedenfalls nehmen den Angriff jedenfalls gelassen: „Das Antispam.de-Team bedankt sich an dieser Stelle für die Ehre und verspricht, auch in Zukunft gegen Spammer, Betrüger und Abzocker vorzugehen.“
Update 21.12.08, 18 Uhr
Antispam.de ist wieder erreichbar. Der Angriff sei abgewehrt worden, hieß es auf Seiten der Betreiber. Tatsächlich sei die Zahl der angreifenden Rechner auch überschaubar gewesen.