fabrik-einkauf.com: Bewährungsstrafen für Abzocker
Die drei Studenten, die mit der Seite fabrik-einkauf.com hunderte Menschen um ihr Geld brachten, sind zu Haftstrafen auf Bewährung verurteilt worden.
Das Landgericht Göttingen verurteilte die zwei Haupttäter aus Fulda und Hamburg am Montag wegen gewerbsmäßigen Betrugs im besonders schweren Fall zu 18 und 15 Monaten Freiheitsstrafe auf Bewährung. Ein dritter Komplize aus Göttingen wurde wegen Beihilfe zu sechs Monaten Bewährungsstrafe verurteilt. Die Angeklagten müssen zudem Geldbußen bis zu 25 000 Euro an Opferhilfeeinrichtungen zahlen.
Die Richter sahen es als erwiesen an, dass die drei Jura-Studenten vor zwei Jahren mit der Internetseite fabrik-einkauf.com im großen Stil abgezockt hatten. Die Kriminellen hatten arglose Internetnutzer per Werbe-Mail geködert und sie dann auf die vermeintliche Schnäppchen-Seite fabrik-einkauf.com gelockt, wo ihnen ein angeblicher Vertrag zu 84 Euro pro Jahr untergeschoben wurde. Auf diese Weise ergaunerten die Abzocker rund 130.000 Euro. Von dem Geld leasten sich die Studenten unter anderem Luxus-Autos.
Die drei Studenten legten in der Verhandlung vor der Wirtschaftsstrafkammer Göttingen ein umfassendes Geständnis ab, was ihnen strafmildernd angerechnet wurde.
Mit den Bewährungsstrafen gaben die Richter den Tätern eine zweite Chance. Sollten die Männer ein weiteres Mal in ähnlicher Form kriminell werden, müssen sie die Gefängnisstrafen absitzen – zusätzlich zu den dann verhängten Strafen.
Es war das erste Mal, dass Betreiber von Abofallen im Internet vor einem deutschen Strafgericht landeten. In mehreren Bundesländern laufen derzeit noch Ermittlungsverfahren gegen die Drahtzieher ähnlicher Seiten.