Rechtsanwalt Olaf Tank stoppt Inkasso für Abofallen

Rechtsanwalt Olaf Tank, der als Helfershelfer für mutmaßliche Abofallen-Betreiber zu trauriger Berühmtheit gelangt ist, zieht sich offenbar aus dem Inkasso-Geschäft zurück.

Olaf Tank hat sich in den vergangenen Jahren – wie seine nicht minder „berühmte“ Kollegin aus München – als Inkassoanwalt für dubiose Firmen einen Namen gemacht. Wenn Opfer von Abofallen im Internet nicht zahlen wollten, bekamen sie von Tank Mahnungen ins Haus geschickt. Das Ziel: Die betroffenen Internetsurfer sollten derart unter Druck gesetzt werden, dass sie die fragwürdigen Forderungen zahlen.

In vielen Fällen dürfte das geklappt haben. Zwischen zehn und 50 Prozent der Abofallen-Opfer, so Schätzungen, lassen sich von Anwaltsbriefen oder Inkassofirmen beeindrucken und zahlen, statt weiter stur zu bleiben. Ein fataler Fehler: Wer das – von Verbraucherschützern Inkasso-Stalking genannte – Treiben ignoriert, kann sein Geld in der Regel behalten. Denn weder die Betreiber der Abofallen im Internet, noch deren Anwälte lassen es auf einen Prozess ankommen – den sie aller Wahrscheinlichkeit nach verlieren würden.

Rechtsanwalt Olaf Tank aus Osnabrück hatte zuletzt für die umstrittenen Firmen Redcio OHG der Gebrüder Andreas und Manuel Schmidtlein, die Content Services Ltd. (opendownload.de) und die Antassia GmbH (top-of-software) das Inkasso betrieben. Wieviele Geld er damit umgesetzt hat, weiß niemand.

Damit scheint nun allerdings Schluß zu sein. Mehrere Menschen, die sich jetzt per Mail an die Kanzlei von Olaf Tank wandten, bekamen als Antwort lediglich ein Standardschreiben zurück:

„Bezug nehmend auf Ihre Email teilen wir Ihnen mit, dass wir unsere Mandate für die Redcio OHG, die Content Services Ltd. und die Antassia GmbH niedergelegt haben.

Bitte richten Sie Ihre Anfrage direkt an den jeweiligen Kundensupport der jeweiligen Gesellschaft.

Mit freundlichen Grüßen
Anwaltskanzlei Tank“

hieß es darin.

Auch bei Anrufen ist nichts Anderes zu erfahren. Computerbetrug.de wollte am Montag eine Stellungnahme von Olaf Tank zu den Meldungen einholen – und landete unter der Nummer, die auf der Tank-Seite forderungseinzug.de angegeben ist, lediglich bei einem Anrufbeantworter mit exakt der gleichen Aussage: Tank habe das Mandat für die drei Firmen niedergelegt.

Ob der Rechtsanwalt letztlich doch noch Skrupel bekam, ob der Ermittlungsdruck schließlich zu groß wurde (gegen Tank sollen Medienberichten zufolge über 4000 Strafanzeigen vorliegen) – oder ob Olaf Tank einfach nur genug verdient hat und sich jetzt zur Ruhe setzen kann, bleibt damit vorerst offen.

Für die Opfer der drei Firmen bleibt ohnehin alles gleich: Wer Rechnungen oder Mahnungen von Abofallen-Betreibern im Internet erhält, sollte sich einfach nur stur stellen und nicht bezahlen. Das raten Verbraucherzentralen schon lange – und wer dem Tipp folgt, hat es bislang noch nie bereut.