Persönliche Daten online: Löschung oft sehr schwer
Wer in Blogs, Foren und Communities persönliche Daten veröffentlichen will, sollte lieber zweimal nachdenken. Was einmal online ist, kann später kaum noch gelöscht werden.
Millionen Menschen auch in Deutschland sind heute aktiv im Internet unterwegs, beteiligen sich an Debatten in Foren, hinterlassen Kommentare in Blogs oder präsentieren ihr Leben, ihre persönlichen Daten und Fotos in sozialen Netzwerken wie Myspace, StudiVZ oder Xing. Das Problem dabei: Wer einmal selbst Informationen über sich preisgab, könnte es später schwer haben, diese wieder löschen zu lassen. „Vor allem bei Meinungsäußerungen in Internetforen fehlt hier eine generelle gesetzliche Grundlage“, berichtet das IT-Magazin iX in seiner aktuellen Ausgabe.
In Deutschland sei man durch das Datenschutzgesetz schon vergleichsweise gut gegen den Missbrauch eigener personenbezogener Daten und Informationen geschützt, heißt es in dem Magazin weiter. Vor beleidigenden Meinungsäußerungen gegen die eigene Person etwa schützten Strafgesetzbuch sowie Bürgerliches Gesetzbuch – vorausgesetzt natürlich, man wird der Täter habhaft oder kann zumindest die betroffenen Plattform-Betreiber erreichen.
Wer aber selbst sensible Daten über sich veröffentlicht, habe es schon schwerer, seine Interessen rechtlich durchzusetzen. Auf der eigenen Webseite oder im eigenen Blog kann man heikle Passagen natürlich ändern oder löschen. Problematisch sind dabei allenfalls noch die Onlinearchive, da man mit ihrer Hilfe Webseiten auch noch Jahre nach dem Entfernen ausfindig machen und anzeigen lassen kann. Ein Beispiel dafür ist etwa die Seite archive.org. Auch im Google-Cache halten sich bereits gelöschte oder veränderte Seiten über längere Zeit weiter.
Ist man in sozialen Netzwerken wie StudiVZ, Facebook oder Xing aktiv, kann man sich unter Umständen ebenfalls an den Betreiber wenden und um Löschung von nicht mehr erwünschten Daten bitten. Dass das aber nicht immer ganz einfach ist, zeigt derzeit der Fall StudiVZ. Das Studenten-Netzwerk, das vom Holtzbrinck Verlag betreiben wird, hat offensichtlich Probleme damit, nicht mehr erwünschte Accounts von Mitgliedern zu löschen. Derzeit betrifft das nach einem Bericht von heise.de vor allem Mitglieder, die wegen geänderter AGB und Datenschutzbestimmungen keine Lust mehr auf das Netzwerk haben.
Auch die Frage nach einem Anspruch auf Löschung eines Kommentars oder einer Meinungsäußerung in einem Forum ist nicht klar zu beantworten. Die AGBs der Betreiber sehen Löschungsansprüche in den wenigsten Fällen vor, so iX weiter. Und aus dem Gesetz lassen sich derartige Ansprüche nur schwerlich herleiten.