Halloween-Spam: Werbung für geklaute Software
Wie schon in den Jahren zuvor macht auch heuer wieder Halloween-SPAM die Runde. Diesmal wird offensiv für billige Software geworben. Wer die jedoch kauft, geht erhebliche Risiken ein. So wird aus „billig“ schnell „zu teuer“.
Millionenfach wird Sie verschickt: unverlangte „Werbung“ für billige Software. Jetzt, zu Halloween, finden sich die Angebote in thematisch passend gestalteten und mit Kürbissen und Hexen verzierten E-Mails. Beworben werden etliche aktuelle Programme, die man normalerweise nur für relativ viel Geld kaufen kann: Windows 7, Office 2010 und andere Produkte z.B. von Adobe, Corel und Kaspersky.
Was alle diese Angebote gemeinsam haben: sie sind außerordentlich „günstig“. Die Produkte kosten etwa 40 bis 50 Prozent weniger als man im Laden oder in Onlineshops dafür zahlen müsste. Um die Software zu erwerben ist nicht viel nötig, man muss nur seine Kreditkartendaten und einen Gutscheincode auf einer in der Mail verlinkten Internetseite eingeben. Eines der Probleme dabei: der Betreiber der Seite bleibt unbekannt, man vertraut seine Kreditkartendaten einem völlig Fremden an.
Manchmal soll es tatsächlich vorkommen, dass der Benutzer nach Eingabe der Daten einen Registrierungsschlüssel für die beworbenen Programme zugeschickt bekommt. Ob man damit allerdings auch wirklich ein Nutzungsrecht erwirbt, bleibt mehr als fraglich. Bei den Schlüsseln handelt es sich um sogenannte „Rip-Offs“, die zuvor – meist unter Nutzung von Trojanern oder anderen Schädlingen – von anderen Benutzern gestohlen wurden. Gerade bei hochwertigen Programmen kann es dann vorkommen, dass die Seriennummern von den Anbietern recht zeitnah gesperrt werden. Unabhängig von der rechtlichen Seite dürfte also die Freude an der Software nicht allzu lange anhalten. Für ein Programm, das eventuell nach ein paar Tagen nicht mehr funktioniert, sind auch 50 Prozent Rabatt auf den Listenpreis noch deutlich zu viel Geld.
Ganz wichtig erscheint noch ein anderer Punkt: man hat seine Kreditkartendaten freiwillig einem Dieb überlassen. Wer weiß denn, was anschließend mit den eigenen Kreditkartendaten noch alles angestellt wird? Ein seriöser Onlinehändler sieht jedenfalls anders aus.
Tipps für wirklich günstigen Software-Kauf:
- Viele Softwarefirmen bieten mittlerweile „Family Packs“ an, die legal auf mehreren Rechnern in der Familie installiert werden dürfen. Damit werden die Lizenzkosten für die Installationen recht überschaubar.
- Wenn man ein bestimmtes Programm braucht lohnt sich oft die Suche nach „Home and Student“-Versionen, die in der Regel einen ausreichenden Leistungsumfang bieten und deutlich günstiger sind als die „Professional“-Versionen.
- Gerade für Schüler und Studenten bieten fast alle Hersteller eigene Versionen an, die meist vom Leistungsumfang mit den „Professional“-Versionen identisch, aber wesentlich günstiger sind. Oft dürfen diese Programme auch nach dem Ende der Schulzeit oder des Studiums legal weiterverwendet werden, teilweise sogar mit kommerziellem Hintergrund.
- Es gibt mittlerweile am Markt sehr viele kostenlose oder sehr günstige Programme, die sich vom Funktionsumfang her nicht hinter den kommerziellen Versionen verstecken müssen. Als Musterbeispiel sei hier nur das Projekt LibreOffice genannt, das eine umfangreiche Office-Suite kostenlos anbietet.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass es sehr viele Möglichkeiten gibt, günstig und legal an die benötigten Programme heranzukommen. Links in SPAM-Mails zu folgen ist jedenfalls nicht der ideale Weg. Schon gar nicht an Halloween.