BKA-Trojaner: Polizei fasst mutmaßliche Entwickler

BKA-Trojaner, Lösegeld-Trojaner, Ransomware: Es gibt viele Namen für Schadprogramme, die den Computer sperren und dann Geld von Opfern verlangen. Die spanische Polizei hat jetzt mutmaßliche Drahtzieher eines BKA-Trojaners gefasst. Doch Trittbrett-Fahrer machen längst weiter.

BKA-Trojaner

BKA-Trojaner

Tausende Internetnutzer kennen das Problem: Plötzlich geht der Computer nicht mehr. Kein Programm funktioniert, Dateien sind nicht mehr erreichbar. Auf dem Monitor erscheint stattdessen eine Nachricht: Die Polizei, das BKA oder die Gema habe festgestellt, dsass man sich illegal Daten verschafft habe und deshalb den Computer gesperrt. Um den Rechner wieder benutzen zu können, solle man über Paysafe-Karten, Ukash oder andere anonyme Zahlungsmittel im Internet eine bestimmte Summe bezahlen.

Wer zahlt, ist in diesem Spiel natürlich der dumme. Denn entschlüsselt wird der Rechner danach trotzdem nicht. Tatsächlich stammten die Lösegeld-Trojaner –  der Fachbegriff lautet Ransomware – natürlich auch nicht vom BKA oder anderen staatlichen Stellen. Die Kriminellen, die hinter der Schadsoftware stecken, missbrauchten nur deren Namen und Logos, um die Nutzer zur Zahlung zu bewegen.

BKA-Trojaner: Polizei meldet Fahndungserfolg

Nach zwei Jahren meldet die spanische Polizei nun einen Ermittlungserfolg. Den Fahndern ging eine elfköpfige, osteuropäische Bande ins Netz. Sie sollen Opfer in 22 Ländern durch BKA-Trojaner um über eine Million Euro pro Jahr gebracht haben. Anführer der Bande soll ein 27-jähriger Russe sein. Bei seinen Komplizen handle es sich um sechs Russen, zwei Ukrainer und zwei Georgier. Sie alle sollen nun wegen Betrugs und Geldwäsche vor Gericht, berichteten spanische Medien.

Hinweise auf die Herkunft der Täter gab es freilich schon länger. Bereits Anfang 2012 berichtete das Sicherheitsunternehmen Trend Micro, dass die Urheber des Lösegeld-Trojaners wohl in Osteuropa säßen.

Lösegeld-Trojaner: Gefahr besteht weiter

Dass mit der Festnahme der Bande nun keine Lösegeld-Trojaner mehr unterwegs sind, muss freilich niemand glauben. Denn im Internet werden mittlerweile regelrechte Bausätze für solche Schadprogramme gehandelt. Damit kann sich jeder halbwegs fähige Cracker solche Erpresser-Programme zusammenbauen und ins Internet schleusen.

Zahlen sollte man auf keinen Fall, wenn man Opfer eines solchen Lösegeld-Trojaners wird. Denn viele Hersteller von Antiviren-Software halten auch kostenlose Rettungs-CDs bereit, mit denen man seinen Computer von den Schädlingen befreien kann. Mehr zum Thema Ransomware lesen Sie bei Computerbetrug.de in einem eigenen Kapitel.