So sagen Verbraucherzentralen Inkasso-Abzockern den Kampf an
Die deutschen Verbraucherzentralen starten eine Aktion gegen Inkasso-Abzocker – und bitten dabei um Hilfe von Betroffenen.
Bei den Verbraucherzentralen ebben die Beschwerden zu zweifelhaften Inkassoforderungen nicht ab. Betroffene berichten von Schreiben, in denen mit Zwangsvollstreckung, Schufa-Einträgen und Hausbesuchen gedroht wird.
„Unseriöse Anbieter wissen, dass viele sich von Inkassobriefen einschüchtern lassen und zahlen, selbst wenn sie es nicht müssen“, sagt Tatjana Halm, Rechtsexpertin der Verbraucherzentrale Bayern.
In einer gemeinsamen Aktion sagen die Verbraucherzentralen dubiosen Inkassopraktikenjetzt den Kampf an. Bis zum 31. August erfassen sie in ihren Beratungsstellen Beschwerden und werten diese aus. Auch die Verbraucherzentrale Bayern beteiligt sich an der Aktion. „Betroffene Verbraucher werden gebeten, den Beratern vor Ort ihren Fall zu schildern und die Unterlagen mitzubringen“, so Tatjana Halm. Betroffene können ihre Erfahrungen mit Inkassounternehmen bis Ende Mai auch über ein Online-Formular unter www.verbraucherzentrale-bayern.de schildern. Auf der Homepage sind zudem Informationen und Musterbriefe zu finden. Außerdem ist es möglich, die Unterlagen per Post zu senden an Verbraucherzentrale Bayern, Stichwort Inkasso, Mozartstraße 9, 80336 München oder per E-Mail an .
Bereits 2011 hatten die Verbraucherzentralen Inkassounternehmen unter die Lupe genommen und schärfere gesetzliche Regelungen zum Schutz der Verbraucher gefordert. Der Gesetzgeber reagierte und machte erstmals Informations- und Darlegungspflichten für Inkassodienste zur Pflicht. „Inkassounternehmen müssen nun bereits mit der ersten Zahlungsaufforderung detaillierte Informationen wie zum Beispiel Name oder Firma des Auftraggebers und den genauen Forderungsgrund nennen“, erklärt Rechtsexpertin Halm.
Profitieren die Verbraucher von den Neuregelungen? Sind weiterhin nicht registrierte Unternehmen aktiv? Gibt es unseriöse Inkassodienste, die vom Ausland aus agieren? Zu Fragen wie diesen wollen die Verbraucherschützer mit der Aktion genaue Erkenntnisse gewinnen. „Bei Missständen werden wir diese ans Licht bringen und politisches Handeln einfordern.“