Schlag gegen lul.to – Cyberfahnder stoppen illegales Download-Portal
lul.to ist down. Bayerische und sächsische Cyberfahnder haben das illegale Download-Portal vom Netz genommen und die mutmaßlichen Betreiber der Seite festgenommen. Gegen drei Verdächtige wurde Haftbefehl erlassen.
LuL.to – LuL stand für Lesen und Lauschen – war ein großes Online-Portal, über das seit mehreren Jahren ohne Einwilligung der Urheber oder Verlage eBooks, Hörbücher, sowie Zeitungen und Zeitschriften (E-Paper) als mp3- oder pdf-Datei gegen Zahlung von wenigen Cent zum Download angeboten wurden.
Das Angebot auf der Internetseite www.LuL.to umfasste nach Angaben der Ermittler mehr als 200.000 Titel, darunter alleine rund 160.000 deutschsprachige E-Books und 28.000 Hörbücher.
Mehr als 30 000 Kunden nahmen die illegalen Dienste des Portals in Anspruch, hieß es. Die Ermittler des CyberCrimeCompetenceCenter (SN4C) des Landeskriminalamts Sachsen konnten im Rahmen von Durchsuchungen insgesamt über 11 Terabyte Daten sichern.
Den zahlreichen Autoren und Urheberrechtsinhabern sei durch die strafbare Weiterverbreitung der Titel ein enormer Gesamtschaden entstanden, der erst nach Auswertung der tatsächlichen Downloads beziffert werden könne, hieß es weiter.
Im Auftrag der Zentralstelle Cybercrime Bayern wurden bei den Durchsuchungen erhebliche Vermögenswerte sichergestellt, darunter 24 Bitcoins = ca. 55.000 Euro, rund 100.000 Euro Bankguthaben, ca. 10.000 Euro Bargeld sowie ein hochwertiges Motorrad.
Die umfangreichen Ermittlungen dauern an. Ob neben den Betreibern auch den Kunden von lul.to nun Ungemach droht, bleibt abzuwarten.
lul.to: Droht jetzt auch Kunden rechtlicher Ärger?
„Das Einschreiten gegen lul.to ist ein wichtiger Erfolg im Kampf gegen Internet-Piraterie“, kommentierte Alexander Skipis vom Börsenverein des deutschen Buchhandels den Schlag gegen lul.to. „Mit der Sperrung eines der größten illegalen Anbieter für E-Books und Hörbücher können viele Verlage wie Händler aufatmen. Piraterie ist kein Kavaliersdelikt, sondern Diebstahl am geistigen Eigentum, das die Grundlage für die Arbeit von Autoren, Verlagen und Buchhandlungen ist. Portale wie lul.to schaden dem Medienmarkt daher massiv.“