Hört Facebook heimlich zu, wenn wir uns am Handy unterhalten? Dieses Gerücht kursiert nicht nur bei Google-Nutzern seit langem. Screenshot: Computerbetrug.de
Hört Facebook heimlich seine Nutzer per Handy-Mikro ab, um ihnen dann gezielt Werbung anzuzeigen? Diesem – schon oft geäußerten – Verdacht wollen deutsche Datenschützer jetzt auf den Grund gehen.
Viele Internetnutzer kennen das: Sie haben etwas im Netz gesucht, eine Reise etwa oder ein Produkt, und schon wird es ihnen auf den verschiedensten Seiten in Form von Werbung eingeblendet.
Auch der Facebook-Konzern, der von den Daten seiner Nutzer lebt, hat dieses Konzept verinnerlicht und optimiert. Dadurch, dass Facebook-Nutzer offenherzig per Likes und Aufmerksamkeit ihre Vorlieben bekannt geben, kann das Unternehmen diesen gezielt perfekt passende Werbung einblenden.
Das alles ist hinlänglich bekannt. Doch gleichzeitig kursiert seit vielen Jahren auch ein unangenehmeres Gerücht über Facebook. Angeblich hört der Konzern heimlich über das Handy-Mikrofon Gespräche seiner Nutzer mit. Ziel dabei sei es, die Vorlieben der Betroffenen auszuspähen und ihnen so noch passendere Werbung auszuspielen. „Facebook listens“ – Facebook lauscht mit – ist das Schlagwort dazu. Und obwohl der Mega-Konzern die entsprechenden Gerüchte immer wieder aufs Heftigste dementiert – so zuletzt erst wieder vor ein paar Tagen – hält es sich hartnäckig.
Schon vor einem Jahre hatte sich der Konzern zu den Gerüchten klar positioniert:
„Facebook does not use your phone’s microphone to inform ads or to change what you see in News Feed. Some recent articles have suggested that we must be listening to people’s conversations in order to show them relevant ads. This is not true. We show ads based on people’s interests and other profile information – not what you’re talking out loud about.
We only access your microphone if you have given our app permission and if you are actively using a specific feature that requires audio. This might include recording a video or using an optional feature we introduced two years ago to include music or other audio in your status updates„, hieß es damals.
Und tatsächlich konnten die Vorwürfe bis heute nicht bewiesen werden. Dennoch – oder gerade deshalb – wollen deutsche Datenschützer den Gerüchten jetzt auf den Grund gehen. Wie die Süddeutsche Zeitung berichtet, will der Datenschutzbeauftragte der Stadt Hamburg sich bis Ende des Jahres einen Überblick über das Thema verschaffen und dann entscheiden, wie es weitergeht. Klar sei dabei aber auch: Belastbare Ergebnisse gebe es noch nicht.
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