Landgericht verurteilt Enkeltrick-Betrüger zu zwölfeinhalb Jahren Haft

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Weil er reihenweise Senioren am Telefon mit dem sogenannten Enkeltrick betrog, ist ein Mann vom Landgericht Hamburg  zu zwölfeinhalb Jahren Haft verurteilt worden. Und dem Mann drohen noch weitere Verurteilungen.

Das Hamburger Landgericht verurteilte den Mann am Montag wegen gewerbs- und bandenmäßigen Betrugs in 40 Fällen. Die Richter sahen es als erwiesen an, dass er als Hintermann einer international agierenden Bande zwischen November 2011 und Mai 2014 reihenweise Senioren um ihr Geld gebracht hatte.

Mitglieder der so genannten Enkeltrick-Mafia hatten in diesen Jahren immer wieder im Telefonbuch nach potenziellen Opfern mit altmodisch klingenden Vornamen gesucht. Diese riefen man dann an und täuschte ihnen vor, man sei ein Verwandter oder Bekannter – und in eine  finanzielle Notlage geraten. Wenn die arglosen Senioren das glaubten und helfen wollten, wurden sie abgezockt. Helfershelfer der Betrüger holten das erbetene Geld ab und verschwanden mit ihrer Beute auf Nimmerwiedersehen.

Das Landgericht Hamburg kam nach 63 Verhandlungstagen zum Schluss, dass der von Polen aus agierende Mann seine Opfer „verängstigt, beschämt und ihr Vertrauen ausgenutzt“ habe, wie Spiegel Online aus der Urteilsbegründung zitiert.

Dem Angeklagten drohen weitere Prozesse

Der Angeklagte, der nach eigenen Angaben 30 Jahre alt ist, hatte die Taten eingeräumt. Sein Verteidiger hatte deshalb sechseinhalb Jahre Freiheitsstrafe gefordert. Das Gericht verhängte fast das Doppelte. Der Mann muss nun zwölfeinhalb Jahre ins Gefängnis – allein in Deutschland. Denn auch in der Schweiz, in Luxemburg, und in Österreich laufen Ermittlungsverfahren gergen ihn. Wenn er seine Strafe in Deutschland abgesessen hat, soll er in eines dieser Länder ausgeliefert werden. Dort drohe ihm dann der nächste Prozess, hieß es.

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