Seit vielen Jahren kursieren im Internet E-Mails, in denen Menschen – meist aus afrikanischen oder asiatischen Raum – Sie bitten, für einen Geldtransfer Ihr Konto zur Verfügung zu stellen. Dafür sollen Sie eine hohe Provision bekommen. Doch Vorsicht: Hinter den scheinbar lukrativen Angeboten stecken Betrüger: die so genannte Nigeria-Connection.
Die Masche der Nigeria-Connection ist seit Jahrzehnten gleich. Einziger Unterschied: Was früher per Briefen oder Fax-Mitteilungen geschah, läuft heute über Mail. Und auch der Name ist Programm. Die Abzockereien sind unter dem Begriff 419-Betrug bekannt. 419 ist der Strafrechts-Paragraph, der den Vorauskasse-Betrug in Nigeria unter Strafe stellt.
Die Absender der verlockenden Angebote geben sich häufig als Regimekritiker aus, die mit dem Geld den Kampf gegen das menschenverachtende Regime in ihrem Land aus dem Ausland weiter unterstützen wollen. In anderen Fällen geht es auch um angebliche Erbschaften, Entwicklungshilfe, große Auslandsinvestitionen – oder „zufällig gefundene“ Geldbeträge auf Konten.
Die Täter schreiben in ihren „vertraulichen“, meist englisch-sprachigen Mails, dass sie die großen Mengen Geld ins Ausland transferieren wollen. Aus diversen Gründen könne man aber nicht selbst ins Ausland fahren und einfach ein Konto eröffnen. Deshalb wende man sich an Sie. Sie sollen als Empfänger der Millionen fungieren und dafür eine Provision – meist im sechs oder gar siebenstelligen Bereich – erhalten. Tatsächlich geht es um etwas ganz anderes: Sie sollen dazu gebracht werden, Geld an die Täter zu zahlen.
Wenn Sie auf die Mail antworten, wissen die Täter, dass Sie ein leichtgläubiges Opfer sind – und die Falle schnappt endgültig zu. In weiteren Mails werden Sie nunmehr „angefüttert“ – mit Details des geplanten Deals, mit scheinbar schlüssigen Fakten. Dies alles dient dazu, Ihr Vertrauen zu gewinnen. Anschließend möchte der edle Spender aus Afrika diverse Daten von Ihnen: Familienstand, Alter, Beruf, Status (selbständig/angestellt) und Telefon- und Faxnummern.
Wer weiter reagiert, wird kurz vor dem angeblichen Geldtransfer noch einmal um Hilfe gebeten. Angeblich müssen Zöllner oder Beamte bestochen werden oder es fehlen Mittel für den Transport des Geldes. Auf jeden Fall soll das Opfer nun selbst Geld bezahlen, ehe es in den Genuss der versprochenen Millionen kommt.
Jetzt gibt es zwei Möglichkeiten:
Experten schätzen, dass die Mailbetrüger mit ihrer Masche in den vergangenen Jahren weit über drei Milliarden Euro verdient haben - Geld, mit dem vermutlich der Drogenschmuggel finanziert wird.
Dass hinter einem scheinbar lukrativen Angebot ein Betrugsversuch steckt, ist relativ leicht zu erkennen:
Hier schließlich noch ein Beispiel einer (original!) „Nigeria“-Mail:
ACHTUNG
Ich bin Mr. Patrick Chan KW Executive Director & Chief Financial Officer der Hang Seng Bank Ltd, Hongkong.
Ich habe ein lukratives Geschдft Vorschlag von gemeinsamem Interesse mit Ihnen zu teilen, sondern die
Ьbertragung von einer groЯen Geld von meiner Bank hier in Hongkong. Ich habe deinen Hinweis in meiner
Suche nach jemandem, passend zu meinervorgeschlagenen Geschдftsbeziehung. Wenn Sie an einer
Zusammenarbeit mit mir Kontakt mit mir durch meine private E-Mail interessiert .hk
fьr weitere Details.Ihre erste Reaktion auf dieses Schreiben wird geschдtzt.
Mit freundlichen GrьЯen,
Mr. Patrick Chan
E-mail: .hk
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