Was wäre eigentlich, wenn ein Hacker an Ihr Email-Passwort kommt? Und an Ihr Facebook-Passwort? Was, wenn Sie plötzlich nicht mehr auf Ihre Mails zugreifen können? Und der Unbekannte bei Facebook Statusmeldungen in Ihrem Namen einstellt, Ihr Freunde anschreibt und nebenbei noch auf Ihr Bankkonto zugreift? Passwort knacken ist heutzutage ein Leichtes. Umso wichtiger, dass Sie sich sichere Passwörter zulegen.
Niemand glaubt, dass es ihn treffen wird. Trotzdem passiert es tausenden Menschen jeden Monat: Ein Unbekannter knackt sein Passwort. Irgendeines. Das Problem: Die meisten Menschen – auch Sie? – verwenden das gleiche Passwort für verschiedene Dienste: für den Mail-Zugang, für Facebook, für Foren, für das Konto. Hacker und Kriminelle wissen das. Wenn Sie einmal an ein Passwort von Ihnen kommen, probieren sie es aus. Geben es bei Google ein. Bei Facebook, Twitter, StudiVZ und Google+. Googeln es. Und missbrauchen es.
Was wäre die Folge, wenn jemand an ein Passwort kommt, das Sie für Ihre wichtigsten Zugänge verwenden?
Dem Missbrauch von Passworten ist heutzutage Tür oder Tor geöffnet. Leider. 80 Prozent aller Internetnutzer verwenden Passworte aus ihrem unmittelbaren Lebensumfeld, vom eigenen Namen über den der Freundin, den Wohnort oder den Lieblings-Fußballclub. Bis hin zu Allerwelts-Passworten. Wie 12345678. Oder Passwort. Oder qwertz. Oder asdfgh.
Kriminellen öffnet das alle Tore. Im Internet kursieren Tausende so genannter „Combos“, also Listen der beliebtesten Username/Passwort-Kombinationen. Wer seine Zugänge also alle mit der Kombination fritz/hamburg oder gar mit Nutzer/Passwort absichert, handelt fahrlässig.
Grundsätzlich gilt: Verwenden Sie niemals kurze Worte, einfache Worte, und Worte, die Sie auch in einem Lexikon finden würden. Denn diese Worte finden sich auch in den oben schon genannten Combos wieder. Hacker nutzen solche Combos, um über so genannte Brute-Force-Attacken die richtige Passwortkombination herauszufinden. Brute-Force bedeutet, dass die Täter über ein Computerprogramm alle möglichen Wortkombinationen durchtesten lassen, bis sie auf die richtige Kombination treffen. Das ist einfacher als es klingt. Bei einem Passwort etwa, das aus sechs Kleinbuchstaben besteht, wären rein rechnerisch 308 Millionen verschiedene Kombinationen möglich. Ein moderner, schneller Computer benötigt dafür weniger als eine halbe Minute, bis er es erraten hat.
Sichere Passworte sind lang und ungewöhnlich und damit schwer zu erraten oder zu knacken. Verwenden Sie also keine Namen oder feste Begriffe, sondern willkürliche Kombinationen von Groß- und Kleinbuchstaben und am besten auch Zahlen und Sonderzeichen. Dabei kann man sich übrigens mit Eselsbrücken behelfen. So wird aus dem Satz “ Seit 1996 habe ich einen Hund namens Egon das Passwort S1996hieHnE. Vermeiden Sie Passworte mit weniger als acht Stellen und ändern Sie Ihre Passworte (auch das für Ihren Internetzugang) in unregelmäßigen Abständen.
Wenn sie ein wirklich sicheres Passwort generieren möchten, lohnt sich der Einsatz eines sogenannten Passwort-Generators. Ein solches Programm stellt Ihnen per Zufallsgenerator ein sehr sicheres Passwort zusammen. Einen Passwort-Generator finden Sie zum Beispiel bei gaijin.at.
Internetzugang, Email-Postfach, Ebay, Online-Banking, Foren, Webseiten: Wer sich regelmäßig im Internet bewegt, braucht im Grunde eine wahre Flut von unterschiedlichen User/Pass-Kombinationen. Und die kann sich natürlich kaum einer merken. Machen Sie trotzdem nicht den Fehler, nur eine Kombination für die unterschiedlichen Zugänge zu verwenden. Grundsätzlich gilt: Je sensibler ein Zugang ist (etwa, weil es um Ihr Geld geht), umso mehr Sorgfalt sollte man auf die Verschlüsselung legen. Das bedeutet in der Praxis: Immer, wenn Sie im Internet identifizierbar sind (und ein Täter damit auch auf andere Zugänge von Ihnen schließen könnte), sollten Sie ein unterschiedliches Passwort verwenden.
Internetbrowser bieten die Möglichkeit, Passworte auf dem Rechner zu speichern, um Ihnen beim Besuch einer Seite den Zugang zu erleichtern. Nehmen Sie diese Möglichkeit nicht wahr. Und das gilt nicht nur, wenn mehrere Benutzer Zugang zu Ihrem Computer haben. Über bestimmte Schadprogramme – etwa Trojaner – lassen sich so gespeicherte Passworte von Dritten ausspionieren. Wenn Sie sich Ihre Passworte nicht merken können, notieren Sie diese allenfalls auf ein Blatt Papier und bewahren Sie dieses an einem sicheren Ort auf.
Zur Verwaltung Ihrer Passworte können Sie auch spezielle Software verwenden.
Beim Datenschutzbeauftragten der Schweiz können Sie online mit einem kurzen Test überprüfen, wie sicher Ihr Passwort tatsächlich ist. Das Testformular finden Sie hier.
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