Ob Facebook oder Youtube, Flirt-Fever, WKW oder Twitter: Internet-Communities und soziale Netzwerke werden immer beliebter. Klar, es macht ja auch Spaß, im Internet Menschen kennenzulernen, zu flirten, sein Netzwerk auszubauen, oder sich zu präsentieren. Trotzdem sind mit der aktiven Teilnahme an sozialen Netzwerken auch Risiken verbunden. Wir zeigen sie – und wie Sie sich sicher im Mitmach-Web bewegen.
Wer sich schon einmal in einer Online-Community umgesehen hat, weiß es: Je mehr man sich öffnet, umso interessanter ist man für anderen Mitglieder. Dumm nur: Egal, ob Sie sich nun in Worten vorstellen, mit anderen diskutieren, Bilder von sich zeigen oder darstellen, wen Sie alles kennen – all diese Daten sind fortan in der Welt. Und Sie haben es nicht mehr in der Hand, was damit geschieht.
Über 22 Millionen Deutsche waren im Frühjahr 2012 bereits Mitglied bei Facebook, über 850 Millionen waren es weltweit – Tendenz weiter steigend. Und nicht wenige von ihnen haben dort bereits unangenehme Erfahrungen machen müssen – eben weil sie nicht auf ihre Daten, deren Sicherheit, und die Folgen der Veröffentlichung geachtet haben.
Beispiele für die Gefahren in sozialen Netzwerken
Je vollständiger ein Profil ist, umso spannender ist es auch zu lesen. Aber: Muss wirklich jeder wissen, wo Sie genau wohnen, wie Sie aussehen, wohin Sie ausgehen, wo Sie Urlaub machen und wie Ihre Freunde heißen?
Denken Sie immer daran: Jede einzelne Information für sich mag harmlos sein. Aber zusammengesammelt helfen diese Daten Dritten, ein komplettes Persönlichkeitsprofil von Ihnen zu erstellen. Und: Diese Menschen müssen Ihnen nicht unbedingt freundlich gestimmt sein.
Zudem: Denken Sie immer auch an Ihre Zukunft. Daten, die Sie heute über sich im Internet veröffentlichen, werden dort auch in zehn oder 20 Jahren noch zu finden sein. Ob Sie sich dann noch damit identifizieren können?
Tipp: Besuchen Sie doch einfach mal Google.de und suchen Sie nach Ihrem Namen. Sie werden möglicherweise erstaunt sein, was über Sie schon alles im Internet zu finden ist.
Das Internet hat ein langes Gedächtnis. Was Sie heute in einem Blog kommentieren, in einem Forum diskutieren, auf Ihrer Facebook-Seite schreiben oder in einem Flirt-Forum schwärmen, wird auch noch in zehn oder 20 Jahren nachzulesen sein (zum Beispiel über den Google-Cache oder über Dienste wie www.archive.org). Beachten Sie das.
Schon heute gibt es viele Arbeitgeber, die vor der Einstellung eines Kandidaten erst einmal im Web überprüfen, was dieser früher von sich gegeben hat. Dieser Trend wird sich in Zukunft noch verstärken – zumal es sogar schon Agentur gibt, die sich auf diese Form des Researchs spezialisiert haben. In einer Studie gaben 2007 knapp 26 Prozent der Personalchefs an, dass sie Kandidaten bei der Personalauswahl über Google überprüfen.
Wie Sie Ihren Ruf im Internet schützen oder wiederherstellen, lesen Sie in unserem Kapitel Reputation Management.
Communities und soziale Netzwerke im Web sind eine schöne Sache – aber der Anbieter muss sie auch irgendwie finanzieren. Bedenken Sie das bei der Anmeldung – und fragen Sie sich, was der jeweilige Anbieter davon hat, wenn er für Dritte Geld, Zeit und Technik finanziert. Geht es dem Dienste-Anbieter vor allem darum, Menschen an seine Firma oder Marke zu binden und Reichweite zu schaffen? Einen solchen Dienst ist sicher eher zu trauen als einem Anbieter dem es darauf ankommt, Personen und Nutzerprofile zu erhalten, die man später möglicherweise teuer verkaufen kann?
Tipp: Achten Sie auf die Seriosität des Dienstes, seine Geschichte, seine Erreichbarkeit (deutsche Firmenadresse) und vor allem auf seine Datenschutz-Erklärung.
4. Achten Sie auf Administration, Moderation und Betreuung
Wichtig für die Sicherheit in Communities und Social Networks ist eine angemessene Betreuung und Beratung der Mitglieder durch Moderatoren oder Administratoren. Diese greifen ein, wenn Mitglieder durch andere beleidigt, belästigt oder bedroht werden, stehen bei technischen Problemen zur Seite und helfen auch, wenn es andere Arten von Problemen gibt. Prüfen Sie vor Ihrer Anmeldung, ob und wie die Community betreut und geführt wird.
Das Schöne am Mitmach-Internet ist, dass viele Menschen ihre Lebenserfahrungen öffentlich machen. Das sollten Sie für Ihren eigenen Schutz ausnutzen: Bevor Sie sich in einer Community registrieren, überprüfen Sie in einer Suchmaschine, was über dieses Netzwerk schon alles geschrieben wurde, welche – positive wie negative – Erfahrungen andere vor Ihnen in dieser Gemeinschaft gemacht haben. Entscheiden Sie erst dann, ob Sie sich ebenfalls daran beteiligen möchten. Um andere Meinungen zu einer Community zu finden, geben Sie den Namen des Netzwerks doch einfach in einer Websuchmaschine wie Google oder Ask, oder in einer Blog-Suchmaschine wie Technorati.com ein.
Sicherheit in Communities und Social Networks
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